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Werkstoffverbund Hoverlight dämpft nicht nur in Werkzeugmaschinen

HoverLIGHT hat einen Kern aus Aluminium-Schaum und darin eingeschäumten Hohlkugeln (im Schnittbild als runde Öffnungen sichtbar). Die kombinierten Dämpfungseffekte von Schaum und partikelgefüllten Hohlkugeln sind mit denen von Magnesium vergleichbar. (Quelle: Fraunhofer IWU)

Gemeinsam haben die Institute Fraunhofer IWU und Fraunhofer IFAM einen Durchbruch in der Materialforschung erzielt: Der Verbundwerkstoff Hoverlight mit seinem Eigenschaftsmix aus geringem Gewicht, Steifigkeit und Schwingungsdämpfung wird von den Projektpartnern als ein neuer Maßstab für die Werkzeugkonstruktion bezeichnet.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz förderte die Projektpartner im Rahmen des vorwettbewerblichen Förderprogramms IGF (Industrielle Gemeinschaftsförderung; Vorhaben 01IF21481N) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die Projektpartner wurden vom VDW-Forschungsinstitut fachlich und organisatorisch unterstützt.

In einem Gemeinschaftsprojekt mit einem Industriepartner gelang nun erstmals der Nachweis, dass der Verbundwerkstoff bei Serienmaschinen Schwingungen um den Faktor 3 besser dämpft – bei einer Gewichtseinsparung von 20 Prozent.

Partikelgefüllte Hohlkugeln auf schäumbarem Aluminium. (Quelle: Fraunhofer IWU)

Der Verbund besteht aus Metallschaum und Hohlkugeln und kann als Kern von Sandwiches fungieren. Durch das Sandwichprinzip ergibt sich eine erhebliche Gewichtsreduzierung, der Kern aus dem neuen Verbundwerkstoff steht für die hohe Dämpfung. Der Aluminiumschaum mit den integrierten Hohlkugeln dämpft Schwingungen deutlich stärker als bislang eingesetzte Materialverbünde. Dies führt zu einer höheren Präzision in der Bearbeitung und einer längeren Lebensdauer der Maschine. Mit der Sandwichbauweise sind zudem erhebliche Gewichtseinsparungen möglich.

In einem gemeinsamen Projekt mit der Chiron Group wurde das Material bereits im Querträger einer Fräsmaschine eingesetzt. Dabei ergaben sich:

Durch die höhere Geschwindigkeit und Präzision können so ausgestattete Maschinen mehr Teile in kürzerer Zeit produzieren.

„Mit HoverLight haben wir einen Werkstoff entwickelt, der die Grenzen des Machbaren bei der Schwingungsdämpfung verschiebt. Wir lösen den Zielkonflikt auf, der sich aus den eigentlich gegensätzlichen Anforderungen einer steifen Auslegung moderner Werkzeugmaschinen, leichter bewegten Baugruppen und effektiver Schwingungsdämpfung ergibt.“
Dr.-Ing. Jörg Hohlfeld, Forschungsbereich Metallschaum, Fraunhofer IWU

Bei Werkzeugmaschinen kann das neue Material für alle bewegten Baugruppen eingesetzt werden, beispielsweise die Maschinenschlitten. Weitere Anwendungen sind überall dort denkbar, wo es aufh Leichtigkeit, Steifigkeit und Präzision ankommt:

Um diese vielfältigen Anwendungen zu erschließen, ist es notwendig den neuen Verbundwerkstoff zu wettbewerbsfähigen Kosten herstellen zu können. Bisher ist die Herstellung von Hohlkugeln aufwendig, energieintensiv und noch nicht reproduzierbar. Ein vielversprechender Ansatz ist, anstelle von Hohlkugeln auf einfacher und damit preiswerter herzustellende metallische Blister zu setzen – wie in Medikamentenverpackungen.

Bild oben: Hoverlight hat einen Kern aus Aluminium-Schaum und darin eingeschäumten Hohlkugeln (im Schnittbild als runde Öffnungen sichtbar). Die kombinierten Dämpfungseffekte von Schaum und partikelgefüllten Hohlkugeln sind mit denen von Magnesium vergleichbar. (Quelle: Fraunhofer IWU)


Quelle und weitere Infos: Industrieanzeiger, idw

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