
Eine individuell gefertigte Unterarmgehstütze – umgangssprachlich Krücke – ist bisher eher selten, da man sie meist nur für eine gewisse Zeit benötigt. Wenn sie aber längerfristig genutzt werdern müssen, sollten Gehstützen sehr viel besser individuell angepasst und komfortabel sein, damit sie nicht zu weiteren Beeinträchigungen oder Schmerzen führen.
In ihrer Bachelorarbeit – betreut von Prof. Dr.-Ing. Raimund Kreis an der HAW Landshut – hat Veronika Selmaier eine Unterarmgehstütze auf Grundlage der DIN EN ISO 11334 entwickelt, die sich mit Hilfe des 3D-Druckes individuell anpassen und gestalten lässt. Der komplette Prototyp inklusive Lampen ist rund 15 Prozent leichter als eine konventionelle Gehstütze.
Den Komfort einer Gehstütze erhöhen Polster, Dämpfungselemente und ein möglichst niedriges Gewicht durch Leichtbau. Wünschenswert sind außerdem ein attraktives Design und sinnvolle Zusatzfunktionen. Eine möglichst freie Gestaltung nach Wunsch desjenigen, der auf die Gehhilfen angewiesen sein wird, erhöht dabei zusätzlich die Akzeptanz.
Auslegung und Entwurf des Prototyps folgten in Geometrie und Gewicht einer realen Testperson. Der Griff wurde basierend auf dem eingescannten Handabdruck der Testperson modelliert und mit einem elastischen Material gedruckt. Um die Sicherheit in dunklen Umgebungen zu erhöhen integrierte die Studentin als Zusatzfunktionen Aufnahmen für ein Front- sowie ein Rücklicht. Mit Hilfe einer Topologieoptimierung ergab sich leichtes und zugleich filigranes Design, das nur durch 3D-Druck einteilig herstellbar ist. Als Unterteil wurde ein Carbon-Rohr verwendet.
Bild oben: Mit Hilfe einer Topologieoptimierung konnte erreicht werden, dass das Oberteil des Prototyps ausreichend stabil und dennoch leicht ist. (Quelle: Veronika Selmaier | HAW Landshut)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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