Leichtbau ist keine neue Erfindung: Phantechnikum erinnert an Ziehharmonikahallen

Die Raumerweiterungshallen (Quelle: Die WELT, dpa)

In einem kleineren Beitrag erinnert die „WELT“ an Leichtbau aus der ehemaligen DDR: Ziehharmonikahallen aus Boizenburg. Als Provisorien gedacht, bot die Leichtbau-Konstruktion als Raumwunder eine schnelle Lösung für die Überbrückung baulicher Engpässe.

Knapp 60 Jahre nach ihrer Erfindung sind die Zieharmonikabauten Teil einer Sonderausstellung im Phantechnikum. Diese wird in Kooperation mit dem Archiv der Hochschule Wismar organisiert und betrachtet ein ganz besonderes Produkt, welches zwischen 1966 und 1989 etwa 3.500 mal gefertigt wurde – die Raumerweiterungshalle, kurz „REH“. Solche Hallen nach dem Prinzip eines Teleskops sind wahre Raumwunder und prägten einst das Bild vieler Ortschaften der DDR. Zum Teil lassen sie sich auch heute noch finden.

„Das Technische Landesmuseum Phantechnikum widmet der Ziehharmonikahalle und ihrem Erfinder Helmuth Both seine jüngste Sonderausstellung. Sie steht unter dem Motto «Mobile Architektur, Temporärer Raum, Fliegender Bau – Die Raumerweiterungshallen (REH)», entstand in Kooperation mit dem Archiv der Hochschule Wismar und ist noch bis Anfang November zu sehen. Kern der Ausstellung ist ein früheres Messemodell im Maßstab 1 zu 5. Eine Halle in Originalgröße steht bis heute auf dem Flugplatz Müggenburg am Stadtrand von Wismar.“
schreibt die WELT

Einige dieser Hallen wurden auch in die Sowjetunion, nach Holland, in den Irak, in den Jemen, nach Guinea und nach Westberlin (BRD) exportiert.

Nach dem Zusammenschluss von Ost- und Westdeutschland geriet die REH trotz der relativ hohen Produktionszahlen sehr schnell in Vergessenheit, da ihre Herstellung als unrentabel galt und zudem vermehrt international normierte Container für temporäre Bauten zum Einsatz kamen.


Quelle und weitere Infos: Phantechnikum, Die WELT

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