Das Bearbeiten dünnwandiger Aluminiumbauteile, typischer Leichtbauteile, geht häufig mit hohen Lärmemissionen einher – besonders bei zerspanenden Verfahren. In einem gemeinsamen Forschungsprojekt haben der Maschinenbauer Fill und das Linz Center of Mechatronics (LCM) nun konkrete Maßnahmen zur Geräusch- und Vibrationsreduktion an Bearbeitungszentren entwickelt und erfolgreich getestet.
Ziel des Projekts „Silent Machine“ war es, den Arbeitskomfort bei der Bearbeitung von Leichtbauteilen aus Aluminium zu erhöhen – ohne die Bearbeitungsqualität oder Maschinenleistung zu schmälern.
Durch gezielte schwingungstechnische Maßnahmen am Maschinengehäuse konnte die Schallemission um sieben Dezibel gesenkt werden – ein Wert, der in der Akustik einem deutlich wahrnehmbaren Unterschied entspricht.
Zunächst wurden dazu die Schallquellen mithilfe hochauflösender akustischer Kameras, Laservibrometern sowie Schallintensitätssonden präzise geortet. So wurde nachvollziehbar, welche Maschinenteile zur Schallemission beitragen – und wie diese durch konstruktive Maßnahmen wie gezielte Bedämpfung oder strukturelle Entkopplung entschärft werden können.
Der Praxisbezug war dabei zentral: Das Projekt nutzte reale Bearbeitungsszenarien, wie etwa das Fräsen von Aluminium-Fahrwerksteilen, um die positiven Auswirkungen auf Mitarbeitende in der Produktion direkt erfassen zu können. Im Fokus stand dabei nicht nur die reine Schalldämmung, sondern auch das Verringern der mechanischen Anregung von Strukturteilen der Maschine selbst.
Das Projekt wurde vom Linz Center of Mechatronics (LCM) wissenschaftlich begleitet, die akustischen Messungen fanden bei Fill in Gurten (Österreich) statt. Auf der Branchenmesse EMO können im September manche der Maßnahmen auf dem Fill Messestand begutachtet werden.
Das Ergebnis des Projekts liefert wichtige Impulse für Maschinenhersteller und Produktionsverantwortliche, die Leichtbauteile prozesssicher und unter ergonomisch günstigen Bedingungen fertigen wollen. Besonders relevant sind die Erkenntnisse für Anwendungen im Automotive-Bereich, in denen dünnwandige Leichtbaukonstruktionen häufig zum Einsatz kommen.
Bild oben: (v.l.) Roman Binder (Fill), Lukas Grasböck (LCM) und Alexander Reininger (LCM) begutachten das Innenleben einer Silent Machine (Quelle: Fill Maschinenbau)
Leichtbaubezug: Im Projekkt geht es um die Vibrations- und Schwingungsdämfpung beim Fertigen dünnwandiger Aluminiumteile, welche typischerweise im Leichtbau zu finden sind.
Nutzwert / Learning: Im Ergebnis des Projekts stehen Maßnahmen wie sich die Maschinenakustik gezielt verbessern lässt – praxisnah an einem Beispiel aus der Aluminium-Bearbeitung im Leichtbauumfeld.
Interessant für: Produktionsverantwortliche, Maschinenbauerinen und Maschinenbauer, Konstrukteurinnen und Konstrukteure dünnwandiger Aluminiumbauteile und deren Bearbeitungsprozessen.
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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