Nachhaltig leicht konstruieren: Software hilft Zielkonflikte zu vermeiden

Das Forschungsvorhaben Sulico „Sustainable Lightweight Construction“ packt die Herausforderungen in Leichtbau und Nachhaltigkeit an der Wurzel: Schon der Entwicklungsprozess soll im Sinn einer Performanceoptimierung gesteuert werden. Dazu soll eine Software zum Bewerten und Vergleichen der Umweltauswirkungen und des Ressourcenverbrauchs von Leichtbauprodukten aus Kunststoff entwickelt werden.

Ziel ist, dass diese Software bereits in der Design- und Konstruktionsphase der Produkte eingesetzt wird und eine Entscheidungshilfe auf multikriterieller Basis bietet. Dazu soll sie folgende Kenngrößen bestimmen können:

  • Carbon Footprint nach DIN EN ISO 14067,
  • CO2-Bindung durch materialinhärenten biogenen Kohlenstoff in Anlehnung an EN 16485,
  • Weitere Ökobilanzgrößen wie Versauerung, Eutrophierung etc. nach DIN EN ISO 14040 und 14044,
  • Ökoeffizienz in Anlehnung an DIN EN ISO 14045,
  • Recyclingfähigkeit in Anlehnung an VDI 2243,
  • Ressourceneffizienzgrößen wie das Abbaupotenzial fossiler Rohstoffe und den Flächenbedarf für nachwachsende Rohstoffe in Anlehnung an ISO/TR 14062,
  • Energiekenngrößen wie End- und Primärenergiebedarf in Anlehnung an ISO/TR 14062 und
  • Ökologische Potenziale bei der Substitution funktionsgleicher herkömmlicher Bauteile.

Auf diese Weise können bereits in der Designphase Zielkonflikte aufgedeckt werden, die sich aus gegenläufigen Anforderungen ergeben können. Ein Beispiel dafür könnte ein geringes Gewicht bei bestimmten Recyclingeigenschaften sein. Durch die multikriterielle Datenbasis sollen faktenbasierte Entscheidungen ermöglicht werden. Um die Anwendung zu forcieren und mit der Software größtmöglichen Nutzen zu erzielen, beinhaltet das beantragte Vorhaben ein insbesondere auf KMU ausgerichtetes „Roll-Out“-Programm zum direkten Transfer der Projektergebnisse in die Industrie.

Forschungsprojekt Sulico

Projektpartner sind neben dem SKZ das Unternehmen va-Q-tec und die Nachhaltigkeitsberatung brands & values. Den Weg in die Praxis soll das Tool durch eine entwicklungsbegleitende Evaluierung unterstützt von einem breiten Konsortium assoziierter Partner sowie eine heterogene Gruppe potenzieller Anwender finden. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Technologietransfer-Programm Leichtbau vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Bild oben: SuLiCo – Optimierung der CO2-Bilanz, Ressourceneffizienz und Recyclingfähigkeit von Leichtbauteilen aus Kunststoff durch Entwicklung und Verbreitung eines datenbankgestützten Softwaretools (Quelle: SKZ)


Quelle und weitere Infos: Projektseite, Kunststoff Magazin, K-Aktuell, Ingenieur.de

Firmenland

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.