Dreiviertel der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) setzen Maßnahmen zur Ressourcenschonung um. Die aktuelle Studie des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) zeigt damit, dass das Thema längst im industriellen Alltag angekommen ist.
Für die Leichtbau-Branche bietet das Ergebnis dieser Unternehmensumfrage nicht nur ein aktuelles Lagebild, sondern auch praxisnahe Einblicke in Umsetzung und Stolpersteine ressourcenschonender Strategien.
Laut dieser Studie haben über siebzig Prozent der befragten KMU im verarbeitenden Gewerbe in den letzten fünf Jahren Ressourceneffizienzmaßnahmen eingeführt. Fast jedes zweite Unternehmen schließt inzwischen innerbetriebliche Stoffkreisläufe. Besonders häufig optimiert wurden Produktionsprozesse, Materialeinsatz und Produktdesign – Ansätze, die direkt mit dem Leichtbau in Verbindung stehen.
Der strukturelle Rahmen für einen systematischen Übergang zur zirkulären Wirtschaft ist hingegen noch ausbaufähig: Nur jedes zehnte Unternehmen bezieht zirkuläre Prinzipien bereits in sein Geschäftsmodell ein.
Aber auch hier sorgt Leichtbau für mehr Potenzial: durch reduzierte Materialbedarfe, dem Einsatz recyclingfähiger Werkstoffe oder dem modularen Aufbau reparaturfreundlicher Produkte.
Die stärksten Treiber bei der Umsetzung der Maßnahmen seien, so die Studie, neben gesetzlichen Anforderungen vor allem betriebswirtschaftliche Überlegungen: eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneinsparungen sind hier besonders bedeutsam. Barrieren hingegen liegen laut Studie vor allem im Fachkräftemangel, unklarer Gesetzeslage und mangelnder technischer Machbarkeit.
Damit liefert die Befragung auch Hinweise auf Handlungsfelder für Forschung, Politik und Bildungseinrichtungen – insbesondere in Bezug auf Wissensvermittlung und Fachkräftesicherung.
Die Studie basiert auf der Befragung von Entscheidern aus 1.002 kleinen und mittleren Unternehmen. Sie wurde vom VDI ZRE zusammen mit Prolytics Market Research im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz erstellt.
Bild oben: Für die Leichtbau-Branche sind diese Daten ein wertvoller Orientierungsrahmen für Investitionsentscheidungen und Strategieentwicklung – auch jenseits von Material- oder Branchenfokus. Das Bild zeigt Produktionsabläufe und Gebäude der Fa. Alois Mueller, Memmingen am 10.09.2019 (Quelle: VDI-ZRE)
Leichtbaubezug: Leichtbau und Ressourceneffizienz sind eng verwoben: weniger Material, geringerer Energieaufwand, neue Wertschöpfung durch Zirkularität. Die Studie beleuchtet Umsetzungspotenziale.
Nutzwert / Learning: Orientierungshilfe für KMU im Leichtbau: Wo stehen andere? Welche Hürden gilt es zu beachten? Welche Strategien sind bereits erfolgreich?
Interessant für: Geschäftsführung, Nachhaltigkeitsbeauftragte, Entwicklungsleiter, Prozessplaner, Materialstrategen in KMU, Forschungseinrichtungen
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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