Bauprinzipien aus dem Mittelalter und Baumethoden der Zukunft treffen in der neuesten NEST-Unit mit dem Namen HiLo aufeinander, das Anfang Oktober offiziell eröffnet wurde. Für die Leichtbau-Gewölbedecke wurden die Forschenden der ETH Zürich inspiriert von alten Kathedralenbaumeistern, die es schon im Mittelalter verstanden, selbsttragende Strukturen zu schaffen.
Bild oben: Die Unit HiLo thront auf der obersten Plattform des Forschungs- und Innovationsgebäudes NEST auf dem Empa-Campus in Dübendorf, Schweiz. (Quelle: ETH Zürich | Foto: Roman Keller)
Wissenschaftler um Philippe Block, Professor für Architektur und Tragwerk, und hoot_icon icon=“fa-users“ size=“14″] Arno Schlüter, Professor für Architektur und Gebäudesysteme, erproben gemeinsam mit Industriepartnern mit dem Gebäude Leichtbauweisen und kombinieren sie mit intelligenten und adaptiven Gebäudesystemen.
Besonders auffällig ist das doppelt gekrümmte Dach, das seine Tragfähigkeit aus der Geometrie und seinem zweischaligen Aufbau gewinnt. Es besteht aus zwei Betonschichten, die durch ein Gitter aus Betonrippen und Stahlanker verbunden sind. Für das Dach wurde auf eine flexible Schalung aus einem gespannten Seilnetz und einer Membran Beton aufgespritzt. Mit dieser Bauweise können grosse Mengen Beton und Schalungsmaterial eingespart werden.
Insbesondere für die Zwischenböden der zweistöckigen Einheit setzten sich die Forschenden das Ziel, mit möglichst wenig Material auszukommen. Die Leichtbau-Deckenkonstruktion von HiLo spart im Vergleich zu herkömmlichen Betondecken mehr als 70 Prozent Material ein. Der Trick besteht in der intelligenten Geometrie der Decken: Das Gewölbe mit Aussteifungsrippen verleiht den dünnen Decken ihre Tragfähigkeit.
Die eingesetzten digitalen Fertigungsmethoden ermöglichen es, Lüftung, Kühlung und Niedertemperaturheizung in die gerippte Gewölbedecke zu integrieren und damit weiteres Material und Volumen einzusparen.
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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