Die Solarzelle der Zukunft als gedruckte Meterware?

Solarenergie könnte zukünftig als Meterware aus dem 3D-Drucker kommen, denn Forschenden der Universität Swansea (Wales, Vereinigtes Königreich) ist es gelungen Perowskit-Solarzellen mittels 3D-Druck herzustellen. Diese Innovation könnte in Zukunft zu flexiblen, kostengünstigen und effizienten Solarzellen in Folien-Form führen.

Solarzellen aus Perowskit, einem relativ häufig vorkommendes Mineral, gelten als vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Silizium-Solarzellen. Der entscheidende Durchbruch für den Erfolg des Projektteams war die richtige Lösemittelmischung zum Beschichten. Bisher musste die erste Druckschicht aufwändig bearbeitet werden. Die neu entwickelte Mischung trocknet jedoch nun als Film, ohne die darunterliegende Schicht aufzulösen. Nun kann die Schicht kontinuierlich und kompatibel mit den darunterliegenden Schichten bei hoher Temperatur und niedriger Geschwindigkeit während des Drucks aufgetragen werden. Bis heute hat das Forscherteam rund 20 Meter der neuartigen Folie gedruckt. Im nächsten Schritt soll das Material in Solarpaneelen verbaut und an Gebäuden installiert werden, um die Funktionsfähigkeit der Innovation unter Beweis zu stellen.

Möglich scheint, dass zukünftig eine voll funktionsfähige Perowskit-Solarfolie schnell und wirtschaftlich in Massenfertigung produziert werden und in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt werden könnte. Von der Energieversorgung von Gebäuden über die Integration in Fahrzeuge bis hin zu tragbaren Geräten, wie Smartphones – die Möglichkeiten sind sehr breit gestreut und vielfältig.

Solarzellen als Folien gibt es allerdings schon – aus organischen Solarzellen in Serienproduktion. So hat beispielsweise das Dresdener Unternehmen Heliatek Solarfolien in Größe einer Fläche von 5.000 Quadratmetern produziert. Es wird parallel daran gearbeitet, das Produktionsvolumen Schritt für Schritt weiter zu erhöhen. Noch werden die ultra-leichten, flexiblen und nur wenige Millimeter dicken Folien an Kunden aus der Industrie geliefert, doch zukünftig sollen sie auch für Privatkunden zum Kauf zur Verfügung stehen.

Ob Perowskit-Solarzellenfolien aus dem 3D-Drucker oder schon heute in Serie produzierte Folien aus sogenannten organischen Solarzellen: Zum schnellen und sicheren Befestigen auf den verschiedenen Oberflächen – Glas, Kunststoff oder Metall – werden Klebstoffe eingesetzt.

Bild oben: Die Zukunft der Energiegewinnung: Neue Solarzellen aus dem 3D-Drucker (Quelle: Industrieverband Klebstoffe)


Quellen und weitere Infos: MDR, Pressemitteilung, Pressemitteilung

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