Lochbleche: Wabe statt Raute bringt weitere Gewichtsersparnis

Das Lochblech an sich ist nicht kompliziert: Es sind Bleche mit ausgestanzten Öffnungen. Doch wie bei allem vermeintlich Einfachen bedarf es genau auf den Einsatzbereich angepasster Lösungen, um die Vorteile – Funktionalität, Langlebigkeit, Stabilität, geringes Gewicht – von gelochten Blechen in der Praxis zum Tragen zu bringen. Die Lochbleche der EMW Stahl Service GB Schäfer Lochbleche werden insbesondere bei Nutzfahrzeugen wie Bau- und Landmaschinen eingesetzt, die in korrosiven Bedingungen mit Belastungen durch Chemikalien, Nässe, Schmutz und mechanischen Einwirkungen funktionieren müssen. Ein Beispiel ist das Offroad-Fahrzeug Grenadier von Ineos Automotive.

Jeder Lochtyp hat spezifische Einsatzgebiete und bietet individuelle Vorteile. Eine rautenförmige Lochung beispielsweise erlaubt einen freien Querschnitt von knapp 75 Prozent. In anderen Worten: Ein Quadratmeter Lochblech besteht dann aus 25 Prozent Metall, 75 Prozent sind offene Fläche, wodurch sich das hohe Leichtbau-Potenzial erklärt.

„Im Design-In-Prozess haben wir aber, zusammen mit den Ingenieuren und Designern von Ineos, die Vorteile der von der Natur inspirierten Hexagonallochung für diese Anwendung herausgearbeitet.“
Torsten Schoew, Automotiv-Experte im Bereich Motorschutz und Kühlung bei Schäfer Lochbleche.

Mit der bionisch inspirierten Hexagonallochung Hv 6,0–6,7 kann der freie Querschnitt und analog die Gewichtsreduzierung auf über 80 Prozent gesteigert werden. Hiermit wird der Luftdurchlass optimiert, die Steifigkeit gesteigert und eine Schutzwirkung gegen mechanische Einwirkungen durch Gegenstände mit einem Durchmesser von größer 6 mm erzielt. Die erreichte Steigerung des Luftdurchsatzes von gut acht Prozent wirkt sich messbar auf die Motorkühlung aus. Der Motor arbeitet dadurch effizienter und ist gegen Steinschlag ebenso gut geschützt wie mit der Rautenlochung.

Lochbleche sind in der Automobil- und Nutzfahrzeug-Industrie ein bewährtes Konstruktions- und Gestaltungselement mit vielfältigen Funktionen. Dabei nehmen sie ganz unterschiedliche Formen an, müssen in komplizierte Umgebungen eingebaut werden und ihren Dienst dort viele Jahre lang verrichten. Beispiele sind Schutz- und Lüftungsgitter an Motoren, gelochte Karosserieteile zur Gewichtsoptimierung von Offroad-Fahrzeugen und Baumaschinen, Ladeflächen von Transportern und Abschleppwagen oder Motorgehäuse von Traktoren.

Die Herausforderung in der Herstellung des Lochbildes Hv 6,0–6,7 ist das Verhältnis von Lochgröße (6 mm), Materialstärke (1,0 mm) und Stegbreite (0,7 mm). Die 0,7 mm feinen Stege dürfen bei der Produktion nicht reißen und müssen Fremdeinwirkungen auch in rauen Umgebungen standhalten. Langlebige Lösungen erfordern hochwertige Lochbleche. Als Ausgangsmaterial kommt neben vielen anderen Stahlgüten die Magnelis-Flachstähle von ArcelorMittal zum Einsatz, die sich durch eine Selbstregenerierung an Schnittkanten auszeichnen und deshalb besonders korrosionsbeständig sind.

Bild oben: Lochbleche sind in der Automobil- und Nutzfahrzeug-Industrie ein bewährtes Konstruktions- und Gestaltungselement mit vielfältigen Funktionen. (Quelle: Schäfer Lochbleche)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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