Das österreichische Unternehmen Cubicure hat ein neues Photopolymer im Programm, dessen Eigenschaften dem Allroundkunststoff ABS ähneln. Evolution HI wird mit dem Hot Lithography Verfahren gedruckt und ist besonders für die Herstellung von stark beanspruchten Teilen wie Schnappverbindungen, Fittings und Gehäusen geeignet.
Die von Cubicure patentierte Hot Lithography Technologie verarbeitet auch hochviskose Harze. Mit einem speziellen Beheizungs- und Beschichtungsmechanismus werden so besonders schlagzähe, temperaturbeständige Kunststoffe hergestellt. Das neue Photopolymer ist nicht nur besonders belastbar, sondern auch besonders duktil und dabei wärmeformbeständig. Bei Prüfungen zeigt der Werkstoff eine Bruchdehnung bis 50 Prozent, so dass Bauteile additiv gefertigt werden können, die wiederholten Belastungen standhalten müssen.
„Ein Dauereinsatz ist bei Temperaturen bis zu 80 °C möglich. Die mechanischen Eigenschaften von Evolution Hl übertreffen ABS teilweise sogar. Es hat außergewöhnlich gute Zugeigenschaften, und die Zähigkeit sucht im 3D-Druck seinesgleichen.“
Christian Gorsche, Leiter der Materialentwicklung, Cubicure
Bisher war es schwierig, Schnappverbindungen mit Photopolymeren zu drucken. Die Bauteile wurden zu spröde und veränderten sich bei Lichteinflüssen. Dabei kann die Herstellung von Schnappverbindungen besonders von additiver Fertigung profitieren: Sonst langwierige Designprozesse werden verkürzt und Fragen der Machbarkeit rücken in den Hintergrund.
Die digitale Prozesskette der Zukunft lässt freie Hand beim Konstruieren komplexer Werkstücke. Durch den Einsatz des neuen Werkstoffs können Prototypen aus demselben Material gefertigt werden, das später direkt in Serienproduktion geht.
Zurzeit kann mit einer Caligma 200, die mit dem Hot Lithography Verfahren druckt, eine Baufläche von 200 cm² bedruckt werden. Damit ist der neue Werkstoff sowohl für Prototypen als auch für die Kleinserien geeignet. Mit Ende des Jahres soll der nächste Schritt in Richtung industrielle Serienproduktion gegangen werden. Das Unternehmen hat – so eine Mitteilung von heute – auch eine Maschine für die additive Großserienfertigung auf den Markt. Die Meldung und mehr Infos dazu folgen in den nächsten Wochen.
Bild oben: Das neue Photopolymer ist besonders für stark beanspruchte Teile, wie Schnappverbindungen, Fittings und Gehäuse geeignet. (Quelle: Sebastian Geier)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, 3Druck
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