Spinnenseide ist bekanntlich eines der stärksten und widerstandsfähigsten Materialien der Natur. Eine synthetisch hergestellte Version des Materials soll für das Velozzi-Hypercar verwendet werden, von dem es nur 100 Stück geben soll. Das geplante Fahrzeug ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Roberto Velozzi und Dr. Randy Lewis.
In der Vergangenheit gelang es Dr. Lewis und seinen Kollegen, die Proteine zu identifizieren, die für alle sechs verschiedenen Arten von Spinnenseide verwendet werden. Die Wissenschaftler schufen dann synthetische Gene, die große Mengen dieser Proteine produzieren, wenn sie in gentechnisch veränderte Alfalfa-Pflanzen eingebaut werden.In einem Verfahren, das von der privaten Biotech-Firma Spidey Tek, Utah, vermarktet wird, werden die Proteine aus den Blättern der geernteten Pflanzen mit einer „umweltfreundlichen“ Technik extrahiert. Diese Proteine werden dann gereinigt und in Fasern umgewandelt, die anderen Materialien hinzugefügt werden können, um deren Festigkeit und Zähigkeit zu erhöhen – ohne Gewichtseinbußen.
Velozzi ist CEO von Spidey Tek, Lewis ist CSO (Chief Scientific Officer) des Unternehmens. Das Unternehmen stellt bereits Produkte auf der Basis von Spinnenseide her, beispielsweise Klebstoffe und medizinische Geräte. Ein einem Projekt wurden die Fasern bereits mit Harz vermischt, um eine leichte VTOL-Drohne zu entwickeln.
Im Hypercar sollen die Fasern mit Kohlenstofffasern gemischt werden, die unter anderem in der Karosserie und dem Monocoque-Chassis mit Wabenkern verwendet werden.
„Kohlefaserverbundwerkstoffe behalten ihre inhärente Festigkeit und Steifigkeit bei, wenn sie mit Spinnenseide gemischt werden, erhalten aber eine höhere Bruchzähigkeit. Die Nutzung dieser Synergie zwischen den Hochleistungseigenschaften von Kohlenstofffasern und Spinnenseide wird einen verbesserten Verbundwerkstoff für die nächste Generation von leistungsstarken, effizienten und widerstandsfähigen Fahrzeugen hervorbringen.“
Roberto Velozzi, CEO, Spidey Tek
Wer zu den 100 Besitzern eines Velozzi-Hypercars gehören möchten, muss drei Millionen US-Dollar bezahlen können. Laut Unternehmensangaben habe die Zuteilung bereits begonnen, doch die künftigen Käufer müssen sich noch gedulden: Die ersten Autos sollen laut Roberto Velozzi in vier bis fünf Jahren ausgeliefert werden.
Bild oben: Das Velozzi Hypercar wird 4.590 mm lang, 2.100 mm breit und 1.170 mm hoch sein und 888 kg auf die Waage bringen. Es soll in Italien und Großbritannien gebaut werden. (Quelle: Velozzi)
Quelle und weitere Infos: Blogbeitrag, Projektwebseite
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