K2019: Einweg-Klettverschluss für Metalleinleger

Auf der Messe K2019 in Düsseldorf präsentieren Forscher der TU Chemnitz und des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU Chemnitz ein neues Konzept zur effizienten Fertigung crashbelasteter Leichtbauteile.

Die Wissenschaftler haben einen sogenannten intrinsischen Hybridverbund für crashbelastete Strukturbauteile konzipiert und in einem seriennahen Fertigungsprozess hergestellt. Ein intrinsischer Hybrid ist ein integrales Bauteil, bei dem die Verbindung verschiedener Materialien bereits im Ur- bzw. Umformprozess erfolgt, so dass kein nachgeschalteter Fügeprozess notwendig ist.

Ein Demonstrator-Bauteil sowie weitere im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Schwerpunktprogrammes 1712 erzielten Ergebnisse stellen die Forscher auf der Düsseldorfer Fachmesse vor. Ziel dieses Programmes ist es intrinsische Hybrid-Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen herzustellen.

Faserverbundwerkstoffe brechen und splittern im Crashfall, anstatt Energie aufzunehmen, abzubauen und sich zu verformen. Deshalb versucht man, Bauteile aus faserverstärkten Kunststoffen gezielt durch metallische Einleger zu verstärken. Um solche Bauteile ressourceneffizient fertigen zu können, wurden bislang nacheinander ablaufende Prozessschritte in einem Prozessschritt zusammengefasst.

Dazu wird vor der Fertigung der speziell entwickelte metallische Einleger als noch ebene Struktur zwischen die Lagen aus faserverstärktem Kunststoff eingebracht. Während des Umformprozesses für das Bauteil – zum Beispiel das Organoblech – richten sich durch die Wirkung einer Zugkraft Formschlusselemente aus dem Einleger auf und verhaken sich mit dem faserverstärkten Kunststoff. Dadurch kommt es zur Ausbildung eines Formschlusses, der die Kraftübertragung zwischen den Komponenten erheblich verbessert.

Zusätzlich wird der metallische Einleger in einem großserientauglichen Sol-Gel-Verfahren beschichtet. Dies verhindert zuverlässig Kontaktkorrosion und verbessert zugleich die adhäsive Anbindung zwischen dem Metall und dem faserverstärkten Kunststoff.

K2019: Halle 7, Stand C10

 

Bild oben: Der metallische Einleger mit aufgerichteten Formschlusselementen. (Quelle: TU Chemnitz | Jacob Müller)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung TU Chemnitz, Leichtbau Sachsen

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