Leichte Speichenräder automatisiert wickeln

Dr.-Ing. Marcel Bücker (l.) und Dr. habil. Thomas Robbert (r.) bei der Qualitätskontrolle der fertigen Bauteile. Hier ein Grundkörper für eine Hochleistungsschleifscheibe. (Quelle: Leibniz Institut für Verbundwerkstoffe)

In einem Beitragt stellt Peter Königsreuther in der Konstruktionspraxis ein junges Unternehmen vor, das 2020 ein Verfahren zur kosteneffizienten Produktion von Speichenrädern aus Faserverbundwerkstoffen entwickelt hat. Die Technologie umfasst drei Stufen und ist deutlich schneller als bisherige Herstellungsverfahren. Auf das Habenkonto für Umwelt- und Kostenbilanz zahlt außerdem ein, dass das Verfahren verschnittfrei ist.

Im Prozess werden die Fasern im Nasswickelverfahren auf additiv gefertigte Formteile aufgewickelt und gleichzeitig zu Radstrukturen umgeformt. Auf einem rotierenden Werkzeug entstehen dabei nach und nach Speichen und das Rad selbst. Die Formteile dienen dabei nur als Hilfe und werden nach dem Aushärten wieder entfernt.

Die Laufräder wiegen unter 1.000 Gramm und gehören damit zu den leichtesten weltweit, so das junge Unternehmen Evolime, weshalb sich vor allem Radsportprofis für die neue Marke „One-K-Wheels“ interessieren.

Interessant ist diese Art der Herstellung von Speichenrädern aber nicht nur für den Sport- und Freizeitbereich oder Mobilitätsanwendungen. Auch im Maschinenbau werden häufig Speichenräder eingesetzt. Mit der neuen Technologie können Räder produziert werden, die – verglichen mit Stahlspeichenrädern – etwa 60 Prozent leichter – und damit im Einsatz deutlich energieeffizienter sind.

Bild oben: Valentin Hörtdörfer bei einer Kontrolle der Kunststoffformen auf dem Umformwerkzeug. Außen läuft das Band aus Carbonfasern. (Quelle: Leibniz Institut für Verbundwerkstoffe)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Konstruktionspraxis

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