An der TU Dresden hat ein Forschungsprojekt begonnen, das die Ressourceneffizienz von Partikelschaumstoff aus expandiertem Polypropylen (EPP) untersucht. Dazu soll zum einen der Wertstoffkreislauf geschlossen und zum anderen die Energieeffizienz der Prozesse unter die Lupe genommen werden.
Um den Werkstoffkreislauf schließen zu können, müssen die aktuell verfügbaren Recyclingverfahren so weiterentwickelt werden, dass rezykliertes Partikelschaum-Altmaterial (End-of-Life) hochwertig aufbereitet wird. Nur so kann das Material wieder in die Verarbeitungskette eingespeist und für die Herstellung von EPP-Schaumperlen genutzt werden. Dazu ist es notwendig, das Degradationsverhaltens des Werkstoffes entlang seines Lebenszyklus detailliert zu bestimmen.
Die Forschenden wollen zudem die neue Radio-Frequenz-(RF-)Verfahrenstechnologie nutzen, um die Energieeffizienz der EPP-Verarbeitung zu steigern. Diese besitzt aufgrund der spezifischen Art der Energieeinbringung aus dem Inneren heraus hohes Potential, den Anteil von Recyclingmaterial signifikant um mehr als 50 Prozent zu erhöhen, so die Forschenden.
Begleitet werden diese beiden Schwerpunktthemen von einer umfassenden Materialanalyse zur Bewertung der Werkstoffeigenschaften entlang des gesamten Kreislaufs sowie der Erstellung einer Ökobilanz.
Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden verantwortet dazu die strukturmechanische Charakterisierung der Partikelschaumstoffe und der Ausgangsmaterialien. Die Forschenden entwickeln zudem eine kombinierte FEM- und datenbasierte Simulationsmethodik, um auf der Ebene des Partikelschaumstoffes vorausberechnen zu können, welchen Einfluss der Einsatz von EPP-Rezyklat in Abhängigkeit von den Rezyklat-Basisdaten hat. Daraus soll eine Auswahl- und Kalibrierungsmethodik für makroskopische Materialmodelle abgeleitet werden, die sich in der Struktursimulation für Bauteile und Komponenten einsetzen lässt.
Weitere Projektpartner sind:
- Kaneka Belgium NV
- Kurtz GmbH
- Neue Materialien Bayreuth GmbH
- R.PLAST Kunststoffaufbereitungs- und Handels-GmbH
- RUCH NOVAPLAST GmbH (Konsortialführer)
- T.Michel Formenbau GmbH & Co KG
- Volkswagen AG
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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