Am Fraunhofer IWS wurde eine neue Technologie entwickelt, um Hybridverbindungen zwischen Kunststoffen und Metallen herzustellen, die RMS Technologie.
Das neue Verfahren basiert nutzt dünne reaktive Folien, die in eine Fügestelle eingebracht werden und dort nach einer Zündung Energie freisetzen. Dieser Prozess kann sehr genau gesteuert werden, wodurch der Kunststoff gezielt anschmilzt und mit dem Metall eine Verbindung eingeht, z.B. durch eine mechanische Verklammerung mit einer strukturierten Metalloberfläche.
Man nennt eine solche Folie Reaktives Multischichtsystem, RMS, da sie aus unterschiedlichen Schichten aufgebaut ist.
Gegenüber konventionellen Fügeprozessen besitzt die RMS-Technologie den Vorteil, dass durch eine genau angepasste Energiefreisetzung unerwünschte Veränderungen der Werkstoffstruktur der Fügepartner vermieden werden.
Weitere Vorteile des Verfahrens ergeben sich aus den kurzen Prozesszeiten, die im Zehntelsekundenbereich liegen, und der Tatsache, dass keine zeitaufwändigen Vor- und Nachbehandlungen erforderlich sind, wie etwa beim Kleben. Gegenüber Klebverbindungen werden zudem bessere Langzeitfestigkeiten und Alterungsbeständigkeiten erreicht.
Bei bisher durchgeführten Entwicklungen zur RMS-Fügetechnologie im Rahmen von Forschungsprogrammen und gemeinsam mit Industriepartnern des Fraunhofer IWS stand das Fügen von thermoplastischen Kunststoffen untereinander im Zentrum des Interesses.
Projektpartner für anwendungsorientierte Weiterentwicklung gesucht
Aktuell konzentrieren sich die F&E-Arbeiten zum RMS-Fügeprozess auf Hybridverbindungen. Ziel ist, die Metalloberfläche möglichst einfach und damit kostengünstig vorbereiten zu können.
Für eine anwendungsorientierte und industrienahe Weiterentwicklung sowie einer Umsetzung der Technologie können sich interessierte Unternehmen direkt an Erik Pflug wenden.
Bild oben: RMS gefügte Verbindung aus Aluminium mit thermoplastischen Kunststoff (Quelle: Fraunhofer IWS / Carbon Composites)
Quelle und weitere Infos: Carbon Composites
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