Thyssenkrupp Automation Engineering, Andritz Soutec und Schuler Pressen haben einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, um durchgängige Produktionsanlagen zur Großserienfertigung von metallischen Bipolarplatten anzubieten. Kunden profitieren davon, alles aus einer Hand zu erhalten. Zudem können Lösungen zur Fertigung der Membran-Elektrodeneinheit (MEA) sowie für die Stack- und Systemmontage von Brennstoffzellen inklusive Prüftechnik geliefert werden. Damit wird die gesamte Wertschöpfungskette zur Fertigung, Montage und Prüfung einer Brennstoffzelle abgedeckt.
Die Anlagen zur Bipolarplattenfertigung sind skalierbar und für eine Kapazität von bis zu 50.000 Stacks pro Jahr ausgelegt, wobei etwa 300 bis 400 Bipolarplatten pro Stack verbaut werden. Dafür wird eine Ausbringungsleistung von rund einer Bipolarplatte pro Sekunde benötigt.
Die Prozessschritte teilen sich auf in die präzise Umformung der Edelstahlbleche zur Erzeugung von Monopolarplatten, die anschließend zu Bipolarplatten verschweißt werden. Nach einer Qualitäts- und Dichtigkeitsprüfung werden auf den Platten anschließend hochgenau Dichtungen aufgetragen, bevor diese dem Stacking-Prozess zugeführt werden.
Erster Prozessschritt der Fertigungslinie ist die Umformtechnik zum Prägen und Beschneiden von Bipolarplattenhälften aus 70 bis 100 µm dickem Edelstahlblech. Schuler bietet hierfür mechanische und servomechanische Kniehebelpressen mit bis zu 2.000 t Presskraft an. Im nachfolgenden Prozessschritt werden die Bipolarplatten mittels Remote-Laserschweißung präzise gasdicht verschweißt. Für diesen Prozessschritt werden die kontinuierlichen Laserschweißanlagen von Andritz Soutec eingesetzt. Eine nachfolgende Dichtheitsprüfung der Bipolarplatten garantiert eine konstante Qualität.
Anschließend wird in Anlagen der Thyssenkrupp Automation Engineering auf beiden Seiten der Bipolarplatten eine Dichtung appliziert, getrocknet und optisch auf korrekte Qualität überprüft. Neben einem neuen System für den Transport der Bipolarplatten zwischen den Anlagenteilen hat der Anlagenhersteller aus Maschinen zur Produktion der MEA sowie zum Stapeln von MEA und Bipolarplatten zum finalen Brennstoffzellen-Stack inklusive Prüftechnik. Ergänzend ermöglicht ein übergreifendes Track & Trace-System die Rückverfolgbarkeit der einzelnen Bipolarplatten ausgehend vom Coilmaterial sowie alle weiteren Produktionsdaten einer Brennstoffzellenmontage.
„Mit der Kooperation können unsere Kunden erstmalig eine durchgängige Gesamtanlage für eine Kapazität von bis zu 50.000 Stacks pro Jahr mit abgestimmten Schnittstellen zur Produktion von Brennstoffzellen erhalten.“
Frank Klingemann, Geschäftsführer, Schuler
Bild oben/von links nach rechts: Schuler-Geschäftsführer Frank Klingemann, Michael Menneking, CEO der thyssenkrupp Automation Engineering, und Adrian Ludi, Geschäftsführer der Andritz Soutec AG bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages. (Quelle: Schuler)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung, Automobilwoche
Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.