Automobilbau: Pralldämpfer aus Polyamid-Partikelschaum

Pralldämpfer absorbieren im Crashfall auftretende Kräfte, verteilen und übertragen sie auf die Karosserie. Häufig werden dafür metallische Strukturen eingesetzt. Doch das von BASF und Mercedes Benz für das Technologieprogramm Vision EQXX gemeinsam entwickelte Bauteil besteht aus Polyamid-Partikelschaum Ultramid Expand.

Im Vergleich zur Variante aus Metall führt der Pralldämpfer aus Kunststoff zu einer Gewichtsreduktion und verbessert die Energieabsorption bei einem Aufprall. Zudem ist das Fertigungsverfahren kostengünstiger. Für Bauteile im Automobilbereich ist die Polyamid-Variante gut geeignet: Der Partikelschaum ist im Rohbau-Lackierprozess beständig und kann daher aufgrund seiner hohen Temperaturbeständigkeit bereits im Rohbau montiert werden. Der Partikelschaum erfüllt die anspruchsvollen Anforderungen der Automobil-Branche für den Innenraum und die Langzeitverwendung.

Der Werkstoff basiert auf einer Kombination mehrerer Polyamid 6-Typen (PA). Er besteht aus vorgeschäumten Partikeln mit definierter Partikelgröße und Dichte, die in einem Formteilautomaten zu einer 3D-Komponente verschweißt werden können, ohne dass Schaumabfälle entstehen. Der Partikelschaum lässt sich auf bestehenden Dampfdruck-Formschäumern verarbeiten. Außerdem lässt er sich mit stoffgleichen Materialien überspritzen.

„Das ermöglicht völlig neuartige hybride Bauteile, die am Ende ihres Lebenszyklus als thermoplastische Ein-Stoff-Systeme rezykliert werden können. Somit kann Ultramid Expand einen Beitrag dazu leisten, den Wertstoffkreislauf zu schließen – ganz ohne Kompromisse bei den mechanischen Eigenschaften der Bauteile während ihrer Nutzungszeit.“
René Holschuh, Segment Manager Transportation bei BASF Performance Materials Europe

Bild oben: Ein gemeinsam von BASF und Mercedes-Benz entwickelter Pralldämpfer aus dem Polyamid-Partikelschaum Ultramid Expand hat den 2. Platz in der Kategorie „Enabler Technology“ bei den SPE Automotive Awards 2024 gewonnen. (Quelle: BASF)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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