Im Essener Produktionswerk nimmt der Aluminiumproduzent Trimet eine Demonstratoranlage in Betrieb, um die Technologie zur CO2-freien Aluminiumproduktion im industriellem Maßstab zu erproben. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ mit rund drei Millionen Euro. Dabei werden auch Mittel des Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union genutzt.
Der Werkstoffspezialist hat gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Werkstoffentwicklung ein neuartiges Verfahren entwickelt, das bei der Aluminiumelektrolyse kein Kohlendioxid freisetzt und damit die direkten CO2-Emissionen bei der Metallerzeugung auf nahezu null senkt. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Pilotphase wird die Technologie jetzt an drei Elektrolyseöfen unter Produktionsbedingungen erprobt.
„Die grüne Transformation braucht Aluminium. Umso wichtiger ist es, diesen Werkstoff so herzustellen, dass Fahrzeuge, Energieanlagen, Verpackungen und die anderen Produkte, in denen er zum Einsatz kommt, von seiner ökologischen Qualität profitieren. Mit der Entwicklung einer emissionsfreien Ofentechnologie richten wir unsere Aluminiumhütten ebenso wie mit der Flexibilisierung des Produktionsprozesses auf das Ziel der klimaneutralen Aluminiumherstellung aus.“
Philipp Schlüter, Vorsitzender des Vorstands der Trimet Aluminium SE.
Aluminium wird durch Schmelzflusselektrolyse erzeugt. Bei diesem chemischen Prozess wird Strom in den Ausgangsstoff Aluminiumoxid geleitet. Die dafür nötigen Anoden und Kathoden bestehen aus Kohlenstoff, der sich während der Produktion verbraucht und dabei CO2 freisetzt. Das jetzt entwickelte Verfahren setzt inerte Anoden und Kathoden ein. Sie bestehen aus einem Material, das beim Elektrolyseprozess Sauerstoff statt Kohlendioxid freisetzt und damit die Emission von klimaschädlichen Treibhausgasen vermeidet.
Bei der energieintensiven Aluminiumerzeugung beeinflussen in erster Linie die CO2-Emissionen der Stromerzeugung die Klimabilanz des Werkstoffs. Der steigende Anteil der erneuerbaren Energien wird den CO2-Fußabdruck von Aluminium erheblich verkleinern. Seine Produktionsstandorte hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren so umgerüstet, dass sie flexibel schwankende Strommengen aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen verarbeiten können.
Bild oben: Übergabe des Förderbescheids (Quelle: Trimet)
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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