Mit einem Kick-off-Meeting Ende September startete das Projekt HVB-Holz. Die Partner planen ein neuartiges Hochleistungsholz (HLH) zu entwickeln, dessen mechanische Eigenschaften denjenigen von Stahl ähnlich sind. Dieser neue Werkstoff soll dann Stahl in stahlbewertem Beton ersetzen und den größten Nachteil von Stahl eliminieren: die Korrosionsanfälligkeit. HLH ist signifikant zug-, biegezug- und druckstabiler als Naturholz und quillt nicht maßgeblich auf.

Wenn die Bewehrung von Beton nicht korrosionsanfällig ist, können die Betonüberdeckungen dünner ausfallen. Schlankere, leichtere, materialeffiziente Betonteile sind dann möglich, deren Herstellung weniger CO2-Emissionen verursacht. Schätzungen zufolge kann die Verwendung von HLH bis zu 30 Prozent CO2 einsparen; die Substitution von Stahl allein trägt fünf Prozent dazu bei, 25 Prozent ergeben sich aus dem geringeren Zementeinsatz. Neuartige Bindemittel wie Celitement und Ausgleichsschüttungen auf Holzbasis von Cemwood unterstützen die Emissionsminderungen weiter.

In Deutschland werden jährlich rund 100 Millionen Kubikmetern Stahlbeton produziert; diese Zahl zeigt enormes Potenzial auf: Die Substitution von Betonstahl könnte bis zu 13,9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Die Konstruktionsweise und die Einsatzbereiche des HLH sind denen von Stahlbetons vergleichbar, und die Recyclingfähigkeit wird als gut eingeschätzt.

HVB-Holz

Im Rahmen dieses Grundlagenforschungsprojekts wird die Machbarkeit eines HLH-Bindemittelverbundes untersucht. Partner im Projekt sind die Universität Stuttgart, das Fraunhofer ICT sowie die Unternehmen BNB aus Potsdam, Celitement aus Eggenstein-Leopoldshafen und Cemwood aus Magdeburg. Das Fraunhofer ICT ist für die Herstellung der Hochleistungshölzer mittels spezieller Koch- und Pressverfahren verantwortlich. Die Universität Stuttgart charakterisiert diese Materialien in Mörtelprismen und Testbalken. BNB spezifiziert die Anforderungen und potenziellen Anwendungsfelder, wobei Aspekte wie Spannungs-Dehnungsverhalten, alkalische Beständigkeit, Quellverhalten und Kraftübertragung im Fokus stehen.
Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) fördert das Vorhaben, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) betreut es.

Bild oben: Kick-off Meeting für das Forschungsprojekt HVB-Holz, das helfen soll, Stahlbewehrungen in Beton zu substitutieren. (Quelle: Fraunhofer ICT)


Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung

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