Asahi Kasei: Batterie, Optik und Recycling im Fokus der Werkstoffentwicklung | FKUR: Recycling-Kunststoffe mit Talkum-Verstärkung | Frimo: Verfahrensvielfalt für nahezu alle Leichtbau-Lösungen | Engel: Großmaschine für große Composite-Bauteile | Arburg: 3D-Druck für leichte Robotergreifer
Asahi Kasei: Batterie, Optik und Recycling im Fokus der Werkstoffentwicklung

Am Stand des Rohstoffherstellers finden sich unter anderem Produkte für die Themen Batterie und Leichtbau. Der modifizierte Polyphenylenether (mPPE) mit dem Handelsnamen Xyron hat einen wirksamen nicht-halogenen Flammschutz und kaum Ionauswaschung – ein Werkstoff für das Wärmemanagement in EV-Batterien. Gezeigt werden auf der Messe außerdem mehrschichtige Kühlrohre, die keine Verklebung benötigen und aus einem Verbundwerkstoff mit Leona PA auf der Außenseite und Xyron auf der Innenseite bestehen. Die Rohre haben sehr gute Biegeeigenschaften und sind hydrolysebeständig.
Mit AZP präsentiert das Unternehmen einen transparenten Kunststoff für optische Anwendungen mit einer Doppelbrechung, die der von Glas entspricht. Der Kunststoff ist jedoch deutlich leichter. Hohe Durchlässigkeit und geringe Farbverfälschungen aus allen Winkeln machen ihn zum Werkstoff für Head-up-Displays in Fahrzeugen bis hin zu Head-Mounted-Displays und Smart Glasses
Des weiteren entwickelt Asahi Kasei derzeit ein thermoplastisches Styrol-Block-Copolymer (SEBS) für Oberflächen im Automobilinnenraum, die eine gute Haptik und einen weichen touch erfordern. Das neue Material eignet sich sowohl für Oberflächen als auch für die innenliegende geschäumte Schicht. Beide können in einem Schritt durch ein core-back Spritzgussverfahren geformt werden. Die starke chemische Bindung zwischen allen Schichten macht zusätzliches Verkleben überflüssig. Mit diesem Material lässt sich die Gesamtzahl der verwendete Werkstoffe reduzieren, der Herstellungsprozess vereinfachen und die Recyclingfähigkeit der Innenraumkomponenten zu verbessern.
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➡️ Halle B5, Stand 5319
FKUR: Recycling-Kunststoffe mit Talkum-Verstärkung
Unter dem Markennamen Macolen zeigt FKuR hochwertige PP-Rezyklat Compounds aus Post-Consumer und Pre-Consumer Quellen. Diese Rezyklate stehen nach Herstellerangabe Neukunststoffen in Nichts nach – weder im Geruch noch in den technischen Eigenschaften. Zusätzlich zu den unverstärkten Typen, bietet das Unternehmen auch zwei Varianten mit Talkumverstärkung an (20 und 40 Prozent). Die Compounds eignen sich für diverse Anwendungen im Non-Food-Bereich.
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➡️ Halle B4, Stand 4405
Frimo: Verfahrensvielfalt für nahezu alle Leichtbau-Lösungen
Effizienz beim Thermoformen, Presskaschieren und Kantenfalten: Frimo Innovative Technologies zeigt in Friedrichshafen, wie die Produktion von Sitzrückwänden mit integrierter Ambientebeleuchtung in einer verketteten Anlage realisiert werden kann.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Anlagen für das Nasspressen zur Fertigung von Strukturbauteilen aus faserverstärkten Kunststoffen, beispielsweise kompletter Dachmodule. Dabei werden trockene Endlosfasergelege oder Gewebe außerhalb der Presse mit einem Reaktionsharz imprägniert, in die Presse eingebracht und dort verfestigt, wo die Matrixmaterialien aushärten. Die im Vergleich zum RTM geringeren Prozessdrücke ermöglichen es, die Faserverbundstrukturen im Pressprozess mit Sandwichkernen, zum Beispiel aus geschäumten Polyurethan- oder Polyethylenkernen, oder Papierwaben in einem Schritt zu kombinieren. Darüber hinaus können kostengünstigere Werkzeuge eingesetzt und die Zykluszeiten deutlich reduziert werden. Ein weiterer Vorteil von WCM gegenüber RTM ist der Wegfall der dreidimensionalen Vorformung der Faserstrukturen im Vorfeld.

PU-Verarbeitungslösungen werden in der Automobilserienfertigung beispielsweise für Instrumenten- oder Türverkleidungen, Sitzen und Kopfstützen sowie für Isolations- und Strukturbauteile, in der Bauindustrie, für Weiße Ware, Möbel oder auch für Anwendungen in der Freizeitindustrie eingesetzt. Dies umfasst Anlagen für die Verarbeitung von Materialien wie Weich-, Halbhart-, Hart- und Integralschäumen sowie für Gießanlagen, gefüllte PU-Systeme und Sprühanwendungen. Auch in der Batterieentwicklung und -produktion sowie bei einer Vielzahl von anspruchsvollen Klebeaufgaben spielt Polyurethan eine bedeutende Rolle – nicht nur, aber auch bei vielen Leichtbaulösungen.
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➡️ Halle A1, Stand 1432
Engel: Großmaschine für große Composite-Bauteile

In der Expert Corner Großmaschinen legt der Maschinenhersteller Engel den Fokus besonders auf die duo 5500 combi M. Diese leistungsstarke Zwei-Platten-Maschine, die mit einer Schließkraft von 55.000 kN arbeitet, ist für die Produktion großformatiger Bauteile ausgelegt. Sie zeichnet sich durch ihre hohe Stabilität und Präzision sowie durch Flexibilität aus, was sie ideal für die Verarbeitung mit komplexen Werkzeugen, für hohe Schussgewichte und großflächige Bauteile macht. Mit ihr lassen sich verschiedene Verfahren realisieren, unter anderem Organomelt – das Verfahren für Composite-Bauteile und Foammelt – das Schaumspritzgießen für Leichtbau und Verzugsminimierung
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➡️ Halle A5 Stand 5203
Arburg: 3D-Druck für leichte Robotergreifer
Zwei Exponate für die industrielle additive Fertigung sind auf dem Arburg-Stand zu finden. Ein Freeformer 750-3X in Hochtemperatur-Ausführung fertigt anspruchsvolle Funktionsbauteile aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Kunststoffgranulate. Darunter Materialien mit spezifischen Zulassungen und Zertifizierungen für Anwendungen zum Beispiel aus Medizin, Elektronik, Mobilität oder Luft- und Raumfahrt. Der Bauraum lässt sich auf 200 Grad Celsius temperieren, die Plastifizierung erfolgt bei bis zu 450 Grad Celsius. Der namensgebende Bauteilträger ist 750 Quadratzentimeter groß.

Der 3D-Drucker TiQ 2 ist prädestiniert für den Einstieg in die Welt der additiven Fertigung. Damit lassen sich schnell, flexibel und kostengünstig belastbare Sauggreifer und mechanische Greifer produzieren. Ein Praxisbeispiel: Um Pflanztöpfe schonend aus dem Werkzeug zu entnehmen, setzt die Firma Osko auf eine spezielle Packaging-Automation mit exakt an das Produkt angepassten Greifern. Diese lassen sich schnell und „on demand“ 3D-drucken. Das stabile schwarze Mittelstück aus faserverstärktem Kunststoff-filament, gefertigt mit einem TiQ-Drucker, ist um den Faktor zwei bis drei leichter und deutlich kostengünstiger als ein Bauteil aus Aluminium.
Quelle und weitere Infos: Pressematerial
➡️ Halle A3 Stand 3101
Bild oben: (c) Leichtbauwelt
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