
ForscherInnen der HTWK Leipzig wollen in Zusammenarbeit mit der TU Dresden die Carbonbetonbauweise nachhaltiger gestalten. Den Rahmen für diese Forschung stellt das EU-Projekt iClimaBuilt, das unter anderem die Entwicklung geeigneter intelligenter Leichtbaumaterialien für den Bausektor zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zum Ziel hat.
Da der Energieverbrauch eines Gebäudes stark vom Klima und den lokalen Wetterbedingungen abhängt, sollen die im Projekt entwickelten nachhaltigen Lösungen für Gebäudehüllen auch Langzeittests unter realen Bedingungen in fünf sogenannten Klimastandorten – verteilt in ganz Europa – unterzogen werden. Die für die Klimazone Mittel- und Osteuropa geplanten Tests werden zum einen im „valid lab“ der HTWK Leipzig und zum anderen im C³-Ergebnishaus CUBE an der TU Dresden durchgeführt, das 2022 fertiggestellt werden soll.
„Wir fokussieren in ‚iClimaBuilt‘ unter anderem die Entwicklung von Carbonfasern aus nachwachsenden Rohstoffen für neuartige Bewehrungssysteme, die Integration von ultraleichtem Porenbeton mit niedriger Wärmeleitfähigkeit in Carbonbetonstrukturen oder die Verwendung so genannter Aerogele als Dämmstoff in Fassadenelementen. Teilweise werden auch Rohstoffe aus Industrieabfällen in unseren Fassadenelementen wiederverwendet.“
Prof. Robert Böhm, Projektleiter von der HTWK Leipzig
In einem ersten Schritt werden nun an der HTWK Leipzig Prototypen für verschiedene Fassadenelemente in Carbonbeton-Bauweise entwickelt. Diese sollen noch in diesem Jahr fertiggestellt werden.
Insgesamt 27 Partner aus 14 verschiedenen europäischen Ländern forschen gemeinsam in dem auf vier Jahre angelegten Projekt. Zur Verfügung steht dafür ein Budget von rund 16,5 Mio. Euro. Das Projekt zielt durch seinen interdisziplinären Ansatz darauf ab, Zero Emission Buildings (ZEBs) zu entwickeln, also Gebäude, die keine oder nur minimale Emissionen verursachen. iClimaBuilt fungiert dabei als Brücke zwischen der so genannten vorgelagerten Industrie – Rohstofflieferanten, System- und Komponentenlieferanten, Dienstleistungsanbieter – und der nachgelagerten Industrie, also den Endnutzern – im Sinne einer klimaorientierten Kreislaufwirtschaft. Durch seinen Open-Access-Ansatz ist iClimaBuilt dabei zudem als Unterstützung für kleine High-Tech-Firmen gedacht, um deren neue technologische Lösungen zu testen, zu bewerten und zu verbessern.
Bild oben: Die Wände in dem geplanten nachhaltigen Gebäude „Cube“ bestehen aus einer schlanken Sandwichkonstruktion aus Carbonbeton. (Quelle: Katrin Pohl/HTWK Leipzig)
Quelle und weitere Informationen: Pressemitteilung Januar 21, Pressemitteilung März 21, IT Boltwise
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