Das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden (TUD-ILK) soll im Projekt Le²Gro eine modular aufgebaute Leichtbau-Tragstruktur für die Ausleger eines Großflächen-Düngemittelstreuers konzipieren, bewerten und als Prototyp umsetzen. Hintergrund des Projekts ist es, die immer schwerer werdenden landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge in ihrer Masse zu reduzieren, und so einen Beitrag zu einer ökologisch verträglichen Landwirtschaft zu leisten.

Ausleger zur Leistungssteigerung
von Großflächen-Düngemittelstreuern (Quelle: ILK)
Der Entwicklungsprozess wird durch ein adaptiertes Berechnungswerkzeug verkürzt und erleichtert. Dies sei, so die Forschenden, Voraussetzung, um erstmals geflochtene Leichtbau-Faserverbund-Profile als Ersatz für kosten- und masseintensive Edelstahlrohre einzusetzen. Hierdurch werde ein über klassische Bauweisen hinausgehendes Maß an Fertigungs-, Struktur- und Funktionsintegration ermöglicht.
Kostenintensive Nachbearbeitungsschritte – wie passgenaue Dreh- oder Fräsarbeiten sowie komplizierte Schweißverbindungen – könnten dann durch einfache Umformschritte sowie integrale Verbindungstechnik ersetzt werden. Darüber hinaus sei eine Verbesserung der Verfahrensökonomie und des Schwingverhaltens der Ausleger bei Feldarbeiten möglich, wodurch die Zuladekapazität, die Arbeitsbreite und die Arbeitsgeschwindigkeit signifikant erhöht werden können.
Zum Gestalten und Dimensionieren eines Tragwerk-Baukastens soll ein digitales Tool entwickelt werden. Basieren soll es zum einen auf den Anforderungen an das Gesamtsystem. Zum anderen auf der Annahme, dass das Continuous Blow Moulding (CBM)-Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung der faserverstärkten Thermoplast-Hohlprofile genutzt und weiterentwickelt wird. Daneben sind notwendige Funktions- und Lasteinleitungselemente sowie Knotenstrukturen zu erproben, die neben der mechanischen Verbindung erstmals auch eine Funktionsintegration zur Medienführung in die Tragwerke ermöglichen. Die in die Struktur integrierte Sensorik erlaubt ferner die Onlineüberwachung und die Einbindung in die Regeltechnik der Landmaschine, wodurch das Ausbringverhalten optimiert wird.
Quelle und weitere Infos: Pressemitteilung
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