Am 26. und 27. Juni wollen die Veranstalter des 28. Dresdner Leichbausymposiums zeigen, warum Leichtbau der Zündfunke für ein Wiedererstarken der Wirtschaft sein kann. Wir alle erleben, dass Sicherheit und Infrastruktur hochaktuelle Themen sind. Es sind Bereiche, für die der Leichtbau interessante und wirtschaftlich tragfähige Lösungen liefern kann. Die Zeichen der Zeit weisen aber auch daraufhin, dass wir die Basis unseres Wohlstands kritisch hinterfragen und neu definieren müssen. Auch hier kann der Leichtbau als Querschnittsdisziplin Anregungen und Ideen liefern, seinerseits wiederum von der fortschreitenden Digitalisierung profitieren.
Mit über 60 Vorträgen und Expertenrunden spannt das Symposium den Bogen von Grundlagenforschung bis zu industriellen Leuchtturmprojekten. Leichtbau versteht sich hier als Brücke zwischen Werkstoffen, Fertigungstechnologien und Branchen – getreu dem diesjährigen Motto der englischsprachigen Veranstaltung: „Lightweight Engineering – Sparking Industrial (Re)Ignition“.
Im Fokus der Veranstaltung stehen Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft: Sessions wie „Sustainable Matrix Systems“ und „Circular Systems“ widmen sich ressourcenschonenden Werkstoffkreisläufen. Innovative Verfahren wie Vitrimere oder Recyclamine zeigen, wie sich dank neuer Werkstoffe Recycling ermöglichen lässt. Digitalisierung wird als treibende Kraft verstanden: Ob KI-gestützte Prüfmethoden, generatives Design oder DuoCast- und Thixomolding-Prozesse – der Leichtbau wird zunehmend datengetrieben und setzt auf smarte Automatisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette und des Lebenszyklus. Diese Themen werden branchenübergreifend angepackt: Von maritimen Strukturen und nachhaltiger Luft- und Raumfahrt bis zu Leichtbau-Batteriegehäusen im Automobilbau – das Symposium untermauert die Schlüsselrolle des Leichtbaus für die branchenübergreifende Dekarbonisierung der Mobilität.
Bild oben: Am 26. und 27. Juni trifft sich die Leichtbau-Community zum Leichtbausymposium in der Messe Dresden. (Quelle: Messe Dresden)
Der Blick ins Programm
Eröffnet wird die Veranstaltung wieder durch Prof. Dr. Maik Gude – TU Dresden, Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK), Professur für Leichtbausysteme und Multimaterialdesign, Vorstand – sowie dem Ministerpräsident des Landes Sachsen, Michael Kretschmer, und voraussichtlich von Ajit Gupte, dem indischen Botschafter (*). Anschließend folgt eine Keynote von Prof. Dr. Ronald Tetzlaff, Verantwortlicher für Technologietransfer und Internationalisierung der TU Dresden zum internationalen Technologietransfer als wichtiger Kernaufgabe der TU Dresden (*). Voraussichtlich wird als letzter Redner der Plenarsession Werner Loscheider, Referatsleiter für Bauwirtschaft, Leichtbau/Neue Werkstoffe, Ressourceneffizienz (IVB4) des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (*) die Teilnehmenden begrüßen. Die mit (*) markierten Redebeiträge befinden sich zum jetzigen Zeitpunkt noch in Abstimmung.
Im Anschluss an die Plenarsession wird direkt in die ersten beiden Themensessions aufgeteilt. Von 10:55 Uhr bis zum Mittagessen um 12:15 Uhr verteilen sich jeweils vier Präsentationen auf die beiden Themen „Funktionsintegration für multifunktionale Leichtbausysteme“ und „Vitrimere und nachhaltige Matrixsysteme“.
Thema 1: Funktionsintegration multifunktionaler Leichtbausysteme |
Thema 2: Vitrimere und nachhaltige Matrixsysteme |
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Nach der Mittagspause teilt sich das Plenum bereits am ersten Tag in drei Sessions „Große maritime Strukturen“, „Innovationen in der Prozesstechnologie für Metalle“ und „Zirkuläre Systeme“, bevor die Teilnehmenden sich abends beim einem Event in Diskussionen zu dem tagsüber Gehörten weiter vernetzen können.
Thema 3: Große maritime Strukturen |
Thema 4: Prozesstechnologie von Metallen |
Thema 5: Kreislaufwirtschaft |
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Am zweiten Tag werden jeweils zwei Sessions parallel angeboten. Zwei unterschiedliche Panel-Diskussionen zu den Themen „Kreislaufwirtschaft: Herausforderung und Anforderung zugleich?“ und „Innovationen für Kreislaufwirtschaft fördern“ machen den Anfang. Anschließend wechseln die unterschiedlichen Themen im Stundenrythmus gewechselt, jeweils gefolgt von Gelegenheiten zum Netzwerken bei einer Tasse Kaffee oder beim Mittagessen.
Thema 7: Strukturen für die Luft- und Raumfahrt |
Thema 8: CircEcon |
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Nach der Kaffeepause geht es um 11:15 Uhr weiter mit
Thema 9: Stoßbelastungen und Vibrationen |
Thema 10: PhD Session „Wasserstoffspeicher und nachhaltige Batteriegehäuse“ |
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und nach dem Mittagessen schließen sich diese Themen an:
Thema 11: Nachhaltige Luftfahrt |
Thema 12: PhD Session „Ressourceneffizienz und Schadensverhalten von Verbundwerkstoffen“ |
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Insgesamt freue ich mich in diesem Jahr auf die beiden Tage „Leichtbau pur“ sehr. Thematisch liegt der Fokus auf Luftfahrt, Schiffbau und Kreislaufwirtschaft sowie einigen Themen, die jeweils an einem Punkt der Wertschöpfung im Leichtbau deutlich mehr in die Tiefe gehen: Vibrationen, Schadensverhalten oder neue Prozesstechnologien für Metalle.
Für mich wieder ein klarer Veranstaltungstipp im Juni und ich bin gespannt, ob der Zündfunke der Belebung nicht nur auf die Wirtschaft, sondern zunächst auf die Teilnehmer als Begeisterung für den Leichtbau überspringt. Sehen wir uns in Dresden?

Autor: Christine Koblmiller, Redakteurin, Gründerin, Fachjournalistin aus Leidenschaft und überzeugter Leichtbau-Fan.
Mit Leichtbauwelt.de habe ich 2018 ein neues Medienformat im B2B-Umfeld geschaffen. Leichtbauwelt ist Inspiration für Ihren Fortschritt und Wissen, wie’s leicht wird. Leichtbauwelt verlinkt, vernetzt und ordnet ein, verlagsunabhängig und transparent. Partei ergreife ich nur für den Leichtbau, von dessen Nutzen ich überzeugt bin.
Seit etwa 25 Jahren bin ich Redakteurin für technische B2B-Fachzeitschriften. Für verschiedene führende Fachmagazine habe ich als eBusiness-Projektmanager Industrie schon 2001 crossmediale Angebote eingeführt. Ich bin mir sicher, dass sich die Medienbranche fortwährend wandeln muss, um dem Informationsverhalten der Leser bestmöglich zu entsprechen. Mehr über mich finden Sie unter Conkomm oder auf LinkedIn.
„Leichtbau fasziniert und begeistert. Die Entwicklung von Leichtbauwelt über die letzten Jahre zeigt, dass der Markt unser Angebot braucht und gerne annimmt.“
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